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Reziproke Innervation

stefaneidelloth edited this page Dec 31, 2018 · 6 revisions

Wenn du deinen Arm willentlich (weiter) beugen möchtest, steuerst du die Neuronen des Beugers so an, dass die Muskelfasern häufiger kontrahieren. Gleichzeitig steuerst du die Neurone des Streckers so an, dass die Muskelfasern des Streckers seltener kontrahieren. Dieses Prinzip bezeichnet man als Reziproke Innervation. Reziproke Innervation wurde im ersten Ansatz bereits 1626 von Descartes erkannt, der sich schon damals Gedanken über Muskelgruppen gemacht hat.

Neben dem neuralen Effekt der Reziproken Innervation gibt es auch den mechanischen Effekt, dass über den Hebel des Unterarms automatisch der Strecker gedehnt wird, während der Beuger kontrahiert.

Nach unserem bisherigen Modell würde dadurch im Strecker ein Dehungsreflex ausgelöst werden, der zur Kontraktion des Streckers führt. Das Muskelpaar aus Beuger und Strecker würde anfangen, hin und her zu zucken und wechselseitig Dehnungsreflexe auslösen. Das ist aber (normalerweise) nicht der Fall, weil es zusätzliche Mechanismen gibt, um unerwünschte Muskelaktivität zu hemmen.

Um eine optimale Effizenz beim Beugen zu erreichen, wird die Kontraktion des Antagonisten (Trizeps) nicht nur heruntergefahren (Reziproke Innervation) sondern zusätzlich gehemmt (Reziproke Hemmung), während die Kontraktion des Agonisten (Bizeps) angeregt wird.


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